- Kamisarden
- Kamisạrden[französisch, zu camiso, im Dialekt des Languedoc »(Unter)hemd«, »Bluse«], französisch Camisards [kami'zaːr], die reformierten Bewohner (Hugenotten) der Cevennen und des Languedoc, die sich nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) bei Nacht an einsamen Orten (»Kirche der Wüste«) versammelten. Die Unterdrückung trieb sie seit 1702 zum bewaffneten Aufstand, den Ludwig XIV. niederzuschlagen suchte (Cevennenkrieg); während des Spanischen Erbfolgekrieges war hier ein Teil seiner besten Truppen gebunden. Der Führer der Kamisarden, Jean Cavalier (* 1680, ✝ 1740), unterwarf sich schließlich dem Marschall Villars, der ihm in einem Vertrag Gewissensfreiheit garantierte (1704). Ein Teil der Kamisarden flüchtete nach England. Spätere Aufstandsversuche (bis 1710) wurden unterdrückt.A. Ducasse: La guerre des Camisards. La résistance huguenote sous Louis XIV (Paris 1978).
Universal-Lexikon. 2012.